Die heilsame Kraft des Atem

Lesedauer: 5 Minuten

Die Kraft unseres Atems bewusst entdecken

Passendes Bild zum Thema „Atem“: Stellen Sie sich ein ruhiges Foto vor, das eine Person in entspannter Haltung zeigt – vielleicht mit geschlossenen Augen und einer Hand auf dem Bauch, um die Atembewegungen zu spüren. Sanftes, natürliches Licht erzeugt eine beruhigende Atmosphäre.

Vielleicht haben Sie es schon einmal erlebt: In einem Moment großer Anspannung oder Nervosität rät Ihnen jemand, „erstmal tief durchzuatmen“. Tatsächlich kann allein dieser Rat bereits eine spürbare Entlastung bringen. Unser Atem ist stetig präsent und lebenswichtig – und doch schenken wir ihm im Alltag oft nur wenig Aufmerksamkeit. Gerade weil das Atmen überwiegend automatisch geschieht, vergessen wir leicht, welche große Rolle es für unsere körperliche und seelische Verfassung spielt.

In diesem Blogartikel möchten wir genauer beleuchten, warum die Atmung eine so zentrale Funktion hat und wie Sie mit einfachen Übungen in Ihrem Alltag von der heilsamen Wirkung des Atems profitieren können. Dabei geht es um Impulse und Anregungen, die Sie unterstützen können, Ihre innere Balance zu stärken und Stress abzubauen.

 

Warum ist bewusstes Atmen so wertvoll?

Unser Atem ist mehr als nur ein Prozess, der Sauerstoff in den Körper transportiert und Kohlendioxid hinausbefördert. Er spiegelt auch unsere innere Verfassung wider. So atmen wir bei Angst und Stress meistens kurz und flach – nahezu, als würden wir uns „versteifen“. Bei Gelassenheit und Ruhe hingegen neigen wir zu tieferen, langsameren Atemzügen. Wer lernt, den eigenen Atem bewusst wahrzunehmen und zu beeinflussen, kann somit auch auf Körper und Psyche positiv einwirken.

    1. Stressabbau und Entspannung
      Ein bewusster Atemzug signalisiert unserem Nervensystem, dass wir in Sicherheit sind. Durch gezielte Atemtechniken kann der Parasympathikus (der „Ruhenerv“) angeregt werden, was zu einem Abbau von Stresshormonen führt. Oft berichten Menschen, die regelmäßig Atemübungen praktizieren, dass sie sich insgesamt ausgeglichener und ruhiger fühlen.

    1. Verbesserte Konzentration
      Wenn wir uns beim Üben ganz auf den Atem fokussieren, verlassen wir das ständige Gedankenkreisen im Kopf. Das kann uns helfen, den Moment bewusster zu erleben und klarer zu denken. Viele Meditationstechniken basieren auf dem Prinzip, den Atem als Anker für die Aufmerksamkeit zu nutzen.

    1. Körperliche Vitalität
      Eine vertiefte Atmung unterstützt die Sauerstoffversorgung des Körpers und kann Verspannungen lindern. Gerade bei Büroarbeit oder langen Sitzphasen neigen wir dazu, sehr flach zu atmen. Wenn wir zwischendurch gezielt tief in den Bauch atmen, lockern sich oft auch Schultern und Nacken.

Atem und Psyche: Wie hängen sie zusammen?

In meiner Arbeit als Heilpraktiker für Psychotherapie erfahre ich immer wieder, wie eng Körper und Seele miteinander verwoben sind. Emotionen wie Angst, Wut oder große Anspannung manifestieren sich häufig in einem beschleunigten Puls und einem hektischen Atem. Umgekehrt fühlen wir uns sicherer und ruhiger, wenn wir die Atmung verlangsamen können.

Hier greift die sogenannte „Atem-Psyche-Schleife“: Negative Gefühle können den Atemrhythmus durcheinanderbringen – doch ein ruhiger, gleichmäßiger Atem kann wiederum das innere Gleichgewicht unterstützen. In vielen Therapie- und Coaching-Sitzungen werden darum einfache Atemtechniken eingesetzt, um schneller eine Basis der Ruhe zu schaffen.

Einfache Atemübungen für den Alltag

Bitte bedenken Sie: Diese Übungen ersetzen keine medizinische Beratung oder Therapie. Sie sind aber hilfreiche Anregungen, um in Eigenregie mehr Achtsamkeit zu entwickeln. Sollten Sie ernsthafte gesundheitliche Beschwerden haben, konsultieren Sie bitte Fachpersonal.

1. Bauchatmung (Zwerchfellatmung)

    • Setzen oder legen Sie sich bequem hin.

    • Legen Sie eine Hand auf Ihren Bauch, direkt unterhalb des Rippenbogens.

    • Atmen Sie durch die Nase ein und spüren Sie, wie sich Ihr Bauch hebt.

    • Atmen Sie durch den leicht geöffneten Mund aus und achten Sie darauf, dass der Bauch sich wieder senkt.

    • Wiederholen Sie diese Übung mehrere Atemzüge lang und versuchen Sie, den Ausatem länger werden zu lassen als den Einatem.
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2. 4-7-8-Methode

    • Atmen Sie zunächst entspannt aus.

    • Atmen Sie auf 4 Zählzeiten ruhig durch die Nase ein.

    • Halten Sie den Atem für 7 Zählzeiten an.

    • Atmen Sie auf 8 Zählzeiten langsam durch den Mund aus.

    • Wiederholen Sie den Zyklus 4-5 Mal.

Diese Methode ist besonders bei Einschlafproblemen beliebt, da sie körperliche Entspannung fördern kann.

3. Box-Breathing

    • Stellen Sie sich eine Box vor, während Sie zählen.

    • Atmen Sie auf 4 Zählzeiten ein.

    • Halten Sie den Atem für 4 Zählzeiten an.

    • Atmen Sie auf 4 Zählzeiten aus.

    • Halten Sie wiederum für 4 Zählzeiten inne (ohne einzuatmen).

    • Auch diese Übung können Sie mehrmals hintereinander ausführen, bis sich eine deutliche Beruhigung einstellt.

 

Achtsamkeit und Atem: eine kraftvolle Kombination

Der Atem bietet sich hervorragend als Anker für Achtsamkeitsübungen an. Sobald wir beispielsweise bewusst den Atem beobachten, verankern wir uns im Hier und Jetzt. Auf diese Weise holen wir unsere Aufmerksamkeit von kreisenden Gedanken oder Sorgen zurück ins gegenwärtige Erleben.

Sie könnten etwa eine einminütige Mini-Pause in Ihren Alltag integrieren: Schließen Sie die Augen und nehmen Sie nur wahr, wie der Atem ein- und ausströmt. Ohne zu bewerten, ob es „richtig“ oder „falsch“ ist, einfach nur da sein. Diese einfache Methode hat in hektischen Momenten oft eine sofortige beruhigende Wirkung.

Weitere Hilfestellungen bei Stress und innerer Unruhe

Über die bewusste Atmung hinaus kann es wertvoll sein, verschiedene Aspekte Ihres Alltags zu prüfen, die Ihr allgemeines Wohlbefinden beeinflussen. Welche Stressquellen gibt es? Neigen Sie zu Grübeleien am Abend? Können Sie sich regelmäßige Pausen oder Auszeiten ermöglichen?

    • Bewegung: Leichter Ausdauersport, Yoga oder Spaziergänge sorgen nicht nur für eine bessere körperliche Fitness, sondern haben auch eine ausgleichende Wirkung auf den Geist.

    • Pausen & Struktur: Kurze Entspannungsübungen (wie Atempausen) in den Arbeitsalltag einzubauen, kann helfen, Stress gar nicht erst zu groß werden zu lassen.

    • Therapeutische Begleitung: Wenn Stress, Ängste oder innere Unruhe überhandnehmen, kann es sinnvoll sein, fachliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Hierbei kann die Verbindung von Gesprächen und Atemarbeit wertvolle Impulse geben.

In meiner Praxis verbinde ich verschiedene Ansätze aus der kognitiven Verhaltenstherapie, EMDR, EFT sowie energetische Methoden wie Reiki, immer mit dem Ziel, Menschen einen ganzheitlichen Weg zu mehr Ruhe und Gelassenheit aufzuzeigen. Die Atmung bildet dabei oft einen entscheidenden Schlüssel, um Anspannung zu lösen und einen klaren, stabilen Ausgangspunkt für innere Arbeit zu schaffen.

Häufige Fragen zum Thema Atem

„Kann ich etwas falsch machen?“
Grundsätzlich ist die bewusste Atmung sehr sanft und birgt kaum Risiko. Achten Sie vor allem darauf, nicht zu stark zu forcieren. Wenn Sie sich schwindelig fühlen, machen Sie eine Pause oder kehren Sie zu einer natürlichen Atmung zurück.

„Wie oft sollte ich üben?“
Bereits wenige Minuten am Tag können einen Unterschied machen. Ideal ist es, einen festen Zeitpunkt zu wählen, etwa morgens nach dem Aufstehen oder abends vor dem Schlafengehen, sodass die Atemübungen zu einer Routine werden.

„Merke ich sofort eine Wirkung?“
Manche Menschen spüren direkt bei den ersten Atemzügen eine gewisse Entspannung, andere brauchen mehr Übung, um Veränderungen wahrzunehmen. Bleiben Sie geduldig mit sich selbst.

Ausblick und Einladung

Die heilsame Kraft des Atems ist für viele Menschen eine wertvolle Unterstützung auf dem Weg zu mehr Ruhe, Gelassenheit und einem tieferen Verständnis des eigenen Körpers. Atemübungen können unabhängig von Alter, Fitnesslevel oder Lebenssituation praktiziert werden. Wichtig ist, den ersten Schritt zu wagen und sich Zeit zu nehmen, den eigenen Atem zu erforschen.

Sollten Sie Interesse haben, diese oder ähnliche Techniken im Rahmen einer persönlichen Beratung zu vertiefen, lade ich Sie herzlich ein, Kontakt mit meiner Praxis in Hamburg aufzunehmen. Gemeinsam können wir herausfinden, welche Methoden für Sie am besten passen. Dabei begleite ich Sie achtsam und professionell – stets mit dem Ziel, Ihr Wohlbefinden zu stärken.

Wenn Sie eigene Erfahrungen oder Tipps rund um das Thema Atmung haben, würde ich mich über Ihre Nachricht freuen. Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail oder hinterlassen Sie einen Kommentar. Ich freue mich darauf, gemeinsam Ideen zu sammeln und zu teilen, wie wir die Kraft des Atems im Alltag spürbar nutzen können.

(Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich allgemeinen Informationszwecken und ersetzt keine ärztliche oder therapeutische Beratung. Bei anhaltenden Beschwerden konsultieren Sie bitte medizinisches Fachpersonal.)

 

#HeilsameKraftDesAtems
#PraxisFürPsychotherapieHamburg

Der Autor:
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Hendrik Neumann

Heilpraktiker für Psychotherapie und Coach

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Bitte beachten Sie: Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken. Er kann und soll weder einen Arztbesuch noch eine therapeutische Maßnahme ersetzen.

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